Auf den Tag genau 100 Jahre liegen zwischen diesen beiden Bildern!
Einige Informationen über unsere Schule – und wie sie sich verändert hat…
Im Mesnerhaus in Liefering gab es schon Jahrzehnte zuvor Unterricht.
Doch die Räumlichkeiten dort waren zu beengt:
Darum wurde am 16. September 1900 das neu erbaute Schulhaus – mit der „schönsten Aussicht der Stadt“ – in einem feierlichen Festakt eingeweiht. Es gab 3 Klassenzimmer – und die Leiterwohnung.
Das Gebäude war einstöckig. Ca. 70 Kinder besuchten anfangs diese drei Klassen.
1909 wurde in 4 Klassen unterrichtet, und die SchülerInnenzahl stieg ständig weiter.
1916 gab es wieder nur 3 Klassen, da die Lehrer in den Krieg einrücken mussten. Es wurden in dieser Zeit ca. 550 Kinder in 3 Klassen unterrichtet, 180 SchülerInnen in einer Klasse!
1938 wurde wieder in 4 Klassen unterrichtet, wobei damals Unterricht in 2 „Schichten“ gehalten werden mussten, da nur 3 Räume zur Verfügung standen. In Form von Wechselunterricht wurde am Vormittag und am Nachmittag beschult, um allen Kindern Zugang zur Bildung ermöglichen zu können.
1939 waren es dann 5 Klassen. Eine davon musste im jetzigen alten Pfarrhof untergebracht werden.
1942 besuchten 262 Schüler die Schule in 5 Klassen.
Ein Durchschnitt von 52 Kindern pro Klasse!
Doch es waren nicht immer alle SchülerInnen und LehrerInnen anwesend.
Wegen des 2. Weltkrieges „funktionierte“ der Schulbesuch sehr schlecht. Die Kinder mussten immer wieder in die Luftschutzkeller, viele von ihnen waren krank oder hatten nichts anzuziehen.
1947 erst wurde der Schulbetrieb wieder voll aufgenommen.
Im Jahr 1948 waren es bereits 518 SchülerInnen.
Der Andrang machte eine Aufstockung des alten Hauses unumgänglich. Nach dem Umbau gab es immerhin 3 Räume mehr.
1949 mussten 14 Klassen in 7 Räumen unterrichtet werden, d.h., dass alle Schulzimmer vormittags und nachmittags im Wechsel besetzt waren.
Aus diesem Grund wurde der Bau einer weiteren Schule, Liefering II, beschlossen. Dies sollte Entlastung bringen.
1966 begannen die Bauarbeiten in der Laufenstraße – und ab 1967 gab es dann ZWEI Schulen im Stadtteil: die VS Liefering I mit- zu diesem Zeitpunkt – 7 Klassen und die VS Liefering II mit 9 Klassen.
Zuzug gab es aber weiterhin – und rege Bautätigkeit! 1968 waren die räumlichen Kapazitäten an unserem Standort daher erneut erschöpft: die Volksschule Liefering 1 war 9-klassig, hatte aber nur 7 Schulräume!
Auch ein „Bewegungsraum“ fehlte.
1974 wurde daher ein Zubau / „Neubau“ auf der Wiese neben dem Altbau errichtet.
Gab es Sportunterricht zuvor nur in den Klassenräumen, im Winter am Brandlbichl und bei Schönwetter auf der Sportwiese, so wartete jetzt ein schöner großer Turnsaal auf die bewegungshungrigen Kinder.
Auch die Sportvereine freuten sich über die Möglichkeit, diesen zu nützen.
Doch – wie zu erwarten: die SchülerInnenzahl in Liefering stieg weiter an – und nach kurzer Zeit gehörte der Wechselunterricht wieder zum normalen Alltag.
1981 wurde nun die Schulleiterwohnung in ein achtes Klassenzimmer umgebaut. Dadurch „entstanden“ auch ein winziges (21 qm) Konferenzzimmer und eine SchülerInnen-Garderobe im Erdgeschoß des alten Gebäudes.
Doch Platz war nie genug…
1990 reifte daher ein neuer Plan (unterstützt durch den damaligen Vizebürgermeister Dr. Fartacek): den niedrigen, bisher ungenützten Dachboden auszubauen. Trotz des Umbaus (3. Geschoß) wurde weiter Unterricht gehalten.
1999/2000 feierte die Schule- an diesem Standort – ihr 100-jähriges Bestehen, unter der tatkräftigen Leitung der beliebten VS-Direktorin, Sabine Lacchini-Lang.
Die letzte bauliche „Vergrößerung“ war die Einrichtung zwei weiterer Klassenzimmer im Turnsaal-Nebengebäude.
Seitdem ist die VS Liefering 1 elf-klassig.
In den letzten zwei Jahrzehnten gab es noch mehrere kleinere Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
Die Toiletten wurden erneuert, das Grundstück neu umzäunt – und immer wieder gab es Maler- und Bodenleger-Arbeiten im Haus.
Eine Erweiterung war jedoch nicht mehr möglich – die räumlichen Ressourcen schienen ausgeschöpft zu sein.
Platzmangel gibt es daher bei uns leider immer noch.
Meist können wir deshalb nicht alle Kinder aufnehmen, deren Eltern sich unsere Schule ausgesucht hätten – und eine Nachmittagsbetreuung am Standort ist durch die baulichen Gegebenheiten und Vorschriften derzeit noch unmöglich…
Das Konferenzzimmer ist mit 21 qm bis heute unverändert geblieben, obwohl 20 Lehrerinnen an unserer Schule unterrichten!
Dennoch sind wir stolz auf unsere schöne, alte Schule und ihre Geschichte.
Und wenn es bei uns auch „ein bisserl enger“ ist, als anderswo, machen wir DAS BESTE daraus: wenn man sich gut versteht, ist Nähe kein Problem!
Fotos: Schulchronik